Gestresste Stimme? Wie du in 3 Schritten mehr stimmliche Sicherheit bekommst und entspannter auftrittst
Deine Stimme ist verräterisch. Sie spiegelt, ob du dich grad wohl oder unsicher fühlst, ob du voller Energie bist oder kränkelst. Sie zeigt gnadenlos, wenn du nervös bist oder gestresst: Sie rutscht nach oben, zittert oder bleibt sprichwörtlich im Halse stecken. Natürlich legt sie auch offen, ob du verliebt oder traurig bist. Warum ist das so?
Emotionen haben sofortige Wirkung auf deinen Körper
Deine Gedanken und Gefühle haben unmittelbaren Einfluss auf die Funktionen deines Körpers. Sie verändern deinen Puls, deinem Blutdruck, deinen feinstofflichen Energiefluss, deinen Körpertonus und die hormonelle Zusammensetzung im Blut.
Ob massig Serotonin und Oxcitocin in deinem Kreislauf herumschwirrt oder viel Adrenalin und Cortisol macht einen großen Unterschied! Dies beeinflusst, ob du auf Flucht- oder Kuschelkurs bist. Bei einer schlechten Nachricht spürst du richtiggehend, wie dir die Kraft flöten geht und deine Beine sich wie Pudding anfühlen. Verliebt sein verleiht dagegen Flügel – nun ja, zumindest gefühlt.
Also: Wenn dein Körper so stark auf Emotionen reagiert, warum sollte deine Stimme da ausgenommen sein? Schließlich ist sie Teil des Systems.
Stress und Angst sind erschwerte Arbeitsbedingungen für die Stimme
Deine Stimme ist in Schwingung gebrachte Ausatmung. Wenn aber dein Atem stockt oder hektisch wird – wie soll da ein Satz oder ein gesungener Ton ruhig aus deinem Mund fließen?
Wenn sich deine Nacken- und Schultermuskeln zusammenziehen, weil du Fluchtmodus bist, wie bitte sollen die feinen Bänder, Sehnen und Muskeln rund um den Kehlkopf reibungslos arbeiten?
Stress und Angst sind erschwerte „Arbeitsbedingungen“, die a) einen höheren Energie-Aufwand bei der Stimmbildung erfordern b) einen veränderten Stimmklang zur Folge haben und c) deinem Gegenüber einen tieferen Blick in deine Seele geben als dir lieb ist. Eine gestresste Stimme klingt selten sexy!
Nun aber: sind wir unseren Emotionen stimmlich ausgeliefert? Gefühle sind ja toll, aber nicht in jeder beruflichen oder privaten Situation möchten wir, dass unsere Mitmenschen, Kollegen oder Vorgesetzten unsere Innenwelt gespiegelt bekommen. Was also tun?
Eine gestresste Stimme ist kein Schicksal! 3 Schritte zu mehr stimmlicher Sicherheit
1. Aufnehmen, analysieren und warum die eigene Stimme oft fremd erscheint
Wie reagiert deine Stimme auf bestimmte Situationen? Wie klingt sie in entspanntem Zustand, wie unter Stress? Nimm dich in verschiedenen Situationen auf und lerne das Gefühlsspektrum deiner Stimme kennen. Du kannst dich mit Handy oder beim nächsten Zoom Meeting recorden. Wichtig: wundere dich nicht, wenn dir deine Stimme aufgenommen fremd erscheint.
Dafür gibt es eine einfache Erklärung:
Wenn du sprichst, hörst du deine Stimme über zwei Audioquellen, über dein Ohr und über deine „Knochenleitung“. Diese transportiert den Schall im inneren deines Körpers zu deinem Hörorgan. Hörst du deine Stimme wiederum aufgenommen, so hörst du diese „nur“ über eine Audioquelle, über dein Ohr. Dadurch ist dein Höreindruck ein anderer. Mit der Zeit wirst du dich mit deiner Stimme mehr und mehr anfreunden und selbstbewusster in Gespräche gehen.
2. Trainiere stimmliche Bewegungsabläufe
Dir steht ein herausforderndes Gespräch bevor, ein Vortrag oder eine Präsentation? Dann übe die Inhalte oder Argumente nicht nur gedanklich sondern bereits laut und deutlich gesprochen. So kann sich dein Stimmapparat an die jeweiligen Bewegungsmuster gewöhnen und wird sie später, auch in schwierigen Situationen, leichter abrufen können. Wiederholung ist hier das Schlüsselwort.
Das Training wird dir helfen souveräner zu sprechen und aufzutreten. Nimm dir Leistungs-Sportler zum Vorbild. Vor einem Wettkampf haben sie ihre Bewegungsabläufe x-Male geübt. So können sie diese am entscheidenden Tag abrufen, ohne von Aufregung und unvorhergesehen Situationen überrollt zu werden.
3. Lerne Übungen kennen, die dich und deine Stimme kurzfristig entspannen
Um für jede Situation gerüstet zu sein, baue dir deinen stimmlichen Werkzeugkasten mit Tools, die deinen Geist und Stimme entspannen. Das ganzheitliche Stimmtraining bietet dir vielerlei Übungen, um dich zurück in deine volle Stimmkraft zu bringen.
Beispiele:
Die Verlängerung der Ausatmung auf Konsonanten wie sss, fff oder www helfen hier, ein aufgebrachtes vegetatives Nervensystem wieder zu harmonisieren. Auch körperliche Übungen wie Aushängen und kleine Mobilisierungseinheiten helfen einen angespannten Körper und eine angestrengte Stimme wieder in Lot zu bringen. Eine weitere Lieblingsübung: Gähnen! Das entspannt die Kehlkopfmuskulatur und vertieft die Atmung. Da hat eine gestresste Stimme kaum noch eine Chance!
Kleiner Trick, der Wunder wirkt: Ein kleines Lächeln auf deinen Lippen, egal, ob du es grad fühlst oder nicht, sorgt dafür, dass dein Stimme freundlicher und offener klingt. Hier übrigens ein hilfreicher Artikel über Stimme und die ganz großen Emotionen.
Ich unterstütze dich auf deinem Weg!
Deine Stimme ist ein Spiegel deiner Seele. Das ist einerseits toll und manchmal weniger hilfreich. Sie gibt deinen Mitmenschen Orientierung und dir selbst die Möglichkeit deine Gefühle auszudrücken – auch wenn dir manchmal die richtigen Worte fehlen.
In Situationen, in denen du dein Inneres weniger nach außen kehren möchtest, z.B. im Job, bei Verhandlungen und wichtigen Kundengesprächen, helfen dir eine gute Vorbereitung, Selbstreflektion und kurzfristig wirkende Übungen um souverän aufzutreten DENN: Eine gestresste Stimme ist kein Schicksal!
Wenn du tiefer einsteigen möchtest in das Thema oder aktiv begleitet werden möchtest so kontaktiere mich! Ich freue mich über deine Nachricht! Melde dich gern auch an zu meinem NEWSLETTER mit regelmäßigen Tipps für eine ganzheitlich strahlende Stimme.
Alles Liebe und bleib bei Stimme!
Kat
P.S.: Übrigens, auch mein Weg zu einer starken Stimme und einer souveränen Bühnenperformance war steinig! Hier kannst meine Geschichte nachlesen.
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