3 Gründe warum dein Stimmtraining ganzheitlich sein sollte (und was Technik dabei für eine Rolle spielt)
Hast du dich schon mal gewundert, dass dein Stimmtraining nicht den gewünschten Erfolg zeigt? Du übst ellenlange Vokalisen, machst regelmäßig Sprech- und Atemübungen und trainierst deine Artikulation. Doch trotzdem kommst du nicht in deine Stimmkraft.
Du beschäftigst dich mit Songinterpretation oder Dramaturgie, um den nächsten Vortrag überzeugend auf die Bühne zu bringen. Und dennoch kommt am Ende nicht mehr als ein freundlicher Applaus? Und dann studierst du mit deinem Kommunikations-Coach tolle Gesten und Mimiken ein, bist inhaltlich top vorbereitet und es scheitert es an der Technik?
Alles keine Seltenheit! Denn viel zu oft werden drei Faktoren außer Acht gelassen beim Stimmtraining und Gesangsunterricht: Körper und Geist und ja, auch der Umgang mit Tontechnik;-)
1) Ohne vitalen, lockeren und aufgerichteten Körper keine starke Stimme!
Die Stimme ist kein separiertes Organ. Sie entsteht durch das feine Zusammenspiel von Atem- und Kehlkopfmuskulatur, von Stimmlippen* und Ansatzrohr**. Dieses Zusammenspiel ist störanfällig und reagiert sensibel auf vielerlei innere und äußere Stressoren.
Kleinste Verspannungen, insbesondere im Hals-, Schultern- und Rückenbereich, beeinträchtigen die Stimmgebung und verändern den Stimmklang. Die Stimme wirkt gepresster und klingt dann weniger offen und resonanzreich. Da hilft nur konsequent Körper stretchen, mobilisieren und stärken!
Oft reichen schon 5 Minuten, um die verspannten Muskeln zu lockern und die Stützmuskulatur zu aktivieren. Manchmal braucht es ehrlicherweise aber auch eine ausgedehnte Yoga- oder Bewegungssession;-))
Auch die falsche Haltung beeinträchtigt die Stimmqualität. Ein krummer Rücken oder eine schiefe Kopfhaltung verändern die Stimme und lassen sie dumpfer und kraftloser klingen. Der Grund: die Ausatem-Luft und der im Kehlkopf gebildete Schall können nicht ungehindert nach oben strömen und entweichen.
Durch die physiologisch nicht optimale Haltung müssen sie Verengungen an Luftröhre und Ansatzrohr passieren. Das bedeutet: mehr Zeit- oder mehr Kraftaufwand. Beides unnötig und nicht wünschenswert. Also aufrichten und sich selbst und der Stimme mehr Raum geben!
2) Dein Mindset hat entscheidenden Einfluss auf deine Stimme!
Nun stehen wir da: vorbildlich aufgerichtet, unseren Körper von Verspannungen gelöst und grad mit einem Schluck Wasser versorgt, und trotzdem will es nicht klappen mit einer strahlenden Stimme und einem entspannten Auftritt? Dann schlägt dein Kopf bzw. dein Mindset dir wohl ein Schnippchen!
Die Stimme ist anfällig für allerlei kurzfristige emotionale Aufreger wie Stress, Angst und Nervosität (natürlich auch für positive Emotionen wie Verliebtsein), UND reagiert auf dauerhaft und meist unterbewusst installierte Glaubenssätze.
Wie oft ist da ein „Ich kann nicht singen“, „Ich mag meine Stimme nicht“ oder „Ich bin es nicht wert“ Glaubenssatz verankert – häufig hervorgerufen durch unüberlegte Kommentare von Eltern, Lehrern oder Freunden in der Kindheit. Manchmal auch durch einen überkritischen Blick auf sich selbst.
(Wie meine Karriere als Sängerin durch einen negativen Glaubenssatz beeinflusst wurde, das kannst du hier nachlesen).
Ein bisschen Aufregung bei Auftritten im beruflichen oder privaten Umfeld ist total normal und kann sogar beflügeln. Es gibt viele tolle Stimmübungen und Atemtechniken, mit denen du dich bei Nervosität entspannen kannst und die dir zu einem souveränen Auftritt verhelfen – TROTZ ordentlich Adrenalin im Blut. (Wie insbesondere die Psyche auf die Stimme wirkt, das kannst du hier nachlesen.)
Wie ganzheitliches Stimmtraining dir helfen kann
Bleibt die Stimme jedoch immer wieder weg und versagt bei Kundenterminen oder anderen wichtigen Anlässen, so lohnt ein Blick hinter die Kulissen. Ein ganzheitliches Stimmtraining inkludiert hier Fragen wie:
2. Gab es einen auslösenden Moment, warum ich so über meine Stimme denke?
3 . Was kann ich dafür tun, um mich wohler mit meiner Stimme zu fühlen?
Einen Blick nach innen sorgt meist für aufschlussreiche Antworten. Regelmäßiges Stimmtraining und konsequente Überschreibung negativer Haltungen z.B. durch Visualisierung, verbessern Selbstbewusstsein und Stimmkraft. So bilden Körper, Kopf und Stimme eine starke Einheit, anstatt sich gegenseitig zu torpedieren.
Ganzheitliches Stimmtraining bietet dir einen großen Werkzeugkoffer an Übungen, Tipps und Know-How um dich in deine volle Stimmkraft zu bringen.
3. Soundtechnik und der spezifische Raumklang beeinflussen deinen Stimmklang!
Ein absolut unterschätzter Punkt für einen erfolgreichen Auftritt: die Technik! Wie oft habe ich selbst erfahrene Redner an diesem Punkt scheitern sehen. CEOs, die ihr Mikrophon meilenweit vom Mund entfernt halten und dann mit unangenehmen Feedback kämpfen. Sänger, die sich nach Jahren als Profi noch nicht mit den Grundpfeilern moderner Soundtechnik auseinandergesetzt haben.
Die Beschäftigung mit den technischen Gegebenheiten und ein Vorgespräch mit dem Soundingenieur ist immer empfehlenswert. So kommt es nicht zu ungewünschten Überraschungen, die dich aus dem Konzept bringen und deine Stimme negativ beeinflussen.
Auch eine Raumbegehung ist sinnvoll. Schließlich klingt jeder Raum anders und verändert damit auch deinen Stimmklang. Vergleiche nur einmal wie deine Stimme in einer Kirche klingt oder in einem niedrigen und mit Teppich ausgelegten Raum. Ein meilenweiter Unterschied!
Tipp: Gönne dir ein kleines Technikcoaching und mache dich mit Mikrotechnik, Schwingungsverhalten etc. vertraut. Es wird deinen Wissensschatz erweitern und dich selbstsicherer machen auf der Bühne. Im besten Falle unterstützt dich ein erfahrener Stimmtrainer, Schauspieler oder Sänger bei diesem Themenkomplex.
Ich unterstütze dich!
Gern begleite ich dich auf deinem Weg hin zu einer strahlenden Stimme und einem erfolgreichen Auftritt auf der Job- oder Freizeitbühne! Wenn du mehr über meinen ganzheitlichen Ansatz erfahren möchtest, schaue hier: www.ganzheitliches-stimmtraining.de , schreibe mir und abonniere meinen monatlichen NEWSLETTER! Weitere hilfreiche Artikel findest du auf meinem Blog.
Alles Liebe und bleib bei Stimme!
Deine Kat
*Die Stimmlippen bestehen aus feinen Stimmbändern, die umgeben sind von einer zarten Schleimhaut.
**(Das Ansatzrohr, auch Vokaltrakt genannt, besteht aus Mund-, Rachen- und Nasenhöhlen, beschreibt also den Bereich oberhalb des Kehlkopfes.)